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Versorgungssicherheit Erdgas

Die wichtigsten Antworten auf Ihre Fragen zur aktuellen Lage

 

Der Krieg in der Ukraine verunsichert derzeit viele Gaskunden: Ist die Versorgung mit Erdgas sicher und welche weiteren Auswirkungen haben die geopolitischen Spannungen auf den Energiemarkt? 

Derzeit befinden wir uns in der Alarmstufe des Notfallplans Gas. Dies dient der Vorsorge. Die Versorgungssicherheit ist weiter gewährleistet.
Selbstverständlich behalten wir die weitere Entwicklung für Sie im Blick, um Sie immer anhand der derzeit vorherrschenden Lage auf dem Laufenden zu halten.


Hier erhalten Sie Antworten auf die aktuell wichtigsten Fragen zum Thema Erdgasversorgung:

 


Der Notfallplan Gas wurde vom BMWi in Zusammenarbeit mit der Gaswirtschaft und der BNetzA erstellt und gemäß der SoS-VO (Security of Supply-Verordnung der EU) erstmals im Dezember 2012 veröffentlicht. 
Er unterscheidet drei Krisenstufen: Frühwarnstufe, Alarmstufe und Notfallstufe.


Aktuell ist die Gasversorgung gesichert. Im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg wurde bereits Ende März die erste Stufe („Frühwarnstufe“) ausgerufen. Wegen der Drosselung der russischen Gas-Lieferungen hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz am 23. Juni 2022 die zweite Stufe („Alarmstufe“) ausgerufen. Wichtig: Aktuell besteht keine Gasmangellage, angeordnete Abschaltungen von Industriekunden oder vergleichbare staatliche Markteingriffe sind derzeit nicht erforderlich. Privatkunden und soziale Einrichtungen stehen unter einem besonderen Schutz und werden laut Notfallplan Gas auch im Krisenfall weiter mit Gas beliefert. Trotz angespannter Lage müssen sich Privatkunden zum jetzigen Zeitpunkt keine Sorgen um ihre Gasversorgung machen.


Die Versorgung der privaten Haushalte ist gesichert. Die Lage ist aber ernst. Durch das Ausrufen der Alarmstufe sendet die Bundesregierung ein klares Signal an alle Verbraucherinnen und Verbraucher, wo es möglich ist Energie einzusparen. Wir alle – Privathaushalte, Betriebe und Kommunen – können einen Beitrag leisten, die Versorgung im kommenden Winter zu sichern.  

Die HALBERSTADTWERKE treffen Vorsorgemaßnahmen und bereiten sich auf eine mögliche Gasmangellage im kommenden Winter vor. Es wurde ein Krisenstab eingerichtet und die Verantwortlichen der HALBERSTADTWERKE sind in engem Austausch mit Behörden und Verbänden.


In den ersten beiden Krisenstufen sichern marktbasierte Maßnahmen die Versorgung, z.B. die Umschaltung auf alternative Energieträger, die Ausübung von Unterbrechungsoptionen oder Schalthandlungen im Versorgungsnetz, die in Betracht kommen, wenn zwar genügend Gasmengen zur Verfügung stehen, sich aber durch eine Einschränkung russischer Gasmengen die Lastflüsse ändern. In diesen ersten beiden Krisenstufen erfolgt stets eine enge Abstimmung der Netzbetreiber mit Bundesbehörden und Bundeswirtschaftsministerium.


Sollten die marktbasierten Maßnahmen nicht ausreichen, kann die Bundesregierung die Notfallstufe ausrufen. Das passiert, wenn die Energieversorgung unmittelbar gefährdet oder gestört ist. Die Bundesnetzagentur (BNetzA) kann dann hoheitliche Maßnahmen durchführen, die durch die Netzbetreiber, so z.B. auch durch unseren Netzbereich, ausgeführt werden müssen. Zwangsmaßnahmen sind zum Beispiel die Leistungsreduzierung bzw. Abschaltung von nicht-systemrelevanten Gaskraftwerken oder Industriekunden, um sicherzustellen, dass auch im Notfall Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und alle Privatkunden weiter mit Gas beliefert werden.


Durch den Notfallplan Gas soll auch im Krisenfall die Versorgung gesichert werden. Dabei steht die Versorgung besonders geschützter Kunden im Vordergrund. Zu den gesetzlich geschützten Kunden gehören alle Haushaltskunden, kleine und mittlere Unternehmen, deren Verbrauch über sogenannte standardisierte Lastprofile gemessen wird, grundlegende soziale Dienste und unter bestimmten Voraussetzungen auch Fernwärmeanlagen, soweit sie Wärme an Haushaltskunden liefern.

 

Direkte Auswirkungen auf die Stromversorgung können aktuell ausgeschlossen werden. Im Fall einer Gasmangellage könnte von der Bundesnetzagentur angeordnet werden, dass Gaskraftwerke heruntergefahren werden. Dann springen aber Reservekraftwerke ein, die kurzfristig die benötigte Stromleistung bereitstellen und mit anderen Energieträgern wie z.B. Kohle betrieben werden können. Zum jetzigen Zeitpunkt hat eine Reduktion der Gaslieferungen also keine Auswirkungen auf die Stromversorgung in Halberstadt.

Für die Sicherstellung der Fernwärme-Versorgung in Halberstadt steht uns ein breiter Mix an Energieträgern und Erzeugungsanlagen zur Verfügung, so dass wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht von einer Einschränkung bei der Wärmeversorgung ausgehen.

 

Die Zukunft der Gasheizung: Hier finden Sie Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Thema "Heizen mit Gas":
 

 

Die Gasheizung ist die Nummer 1 des deutschen Wärmemarkts. Rund 50 % der deutschen Haushalte nutzen derzeit den Energieträger Gas, um ihren Wärmebedarf zu decken – so der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. Eine Trendwende dieser hohen Marktbedeutung ist aktuell nicht zu erkennen.

7 von 10 neu installierten Heizungen werden mit Erdgas betrieben. Von den 929.000 im Jahr 2021 neu verbauten Heizungen in Deutschland laufen 653.000 Anlagen mit Gas – damit ist die Nachfrage um rund 5 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Das Potenzial für Klimaschutz von Gas ist dabei im Bestand besonders groß: Der Wechsel von einer Ölheizung auf einen Gas-Brennwertkessel spart 34 Prozent der CO2-Emissionen ein. Damit ist die Gasheizung bereits heute klimaschonend.

Die Bedeutung von Gas sieht auch die Bundesregierung. Wie im Koalitionsvertrag heißt es auf der Internetseite des Bundeswirtschaftsministeriums dazu: „Auch in den nächsten Jahren wird Erdgas einen wichtigen Beitrag zur Energieversorgung in Deutschland leisten.“

 

Für Neubauten ist die Wärmepumpe häufig eine gute Wahl. Wichtig für einen wirtschaftlichen Einsatz von Wärmepumpen ist, dass das Gebäude gut gedämmt ist und mit einem geringen Wärmebedarf auskommt. Wärmepumpen arbeiten mit niedrigen Vorlauftemperaturen und sind daher besonders für den Betrieb von Flächenheizungen, also Fußboden- oder Wandheizungen, geeignet. Ältere Gebäude mit konventionellen Heizkörpern, die derzeit knapp zwei Drittel des Bestands in Deutschland ausmachen, sind für den Einsatz von Wärmepumpen dagegen nicht oder nur eingeschränkt geeignet. Für Bestandsimmobilien ist die Gasheizung also häufig die bessere und kostengünstigere Wahl: Vor allem wenn man die Gasheizung mit einer Solarthermieanlage kombiniert, hat man eine umweltfreundliche und effiziente Heizung mit hohem Wirkungsgrad.

Unstrittig ist: Der Wärmemarkt muss seine CO2-Emissionen drastisch reduzieren. Allerdings gibt es auf dem Weg zu mehr Klimaschutz nicht die eine Lösung. Vielmehr müssen verschiedene Maßnahmen ineinandergreifen: Alte Ölkessel müssen durch moderne Gas-Heizungen ersetzt werden, Altbauten energetisch saniert werden und im Neubau kann die Wärmepumpe Umwelt­wärme als Heiz­energie nutzbar machen.

 

Gas ist ein Multitalent: Gasbasierte Heizsysteme lassen sich sowohl mit konventionellem Erdgas als auch mit Biomethan und Wasserstoff betreiben. Die Beimischung klimaneutraler Gase in das Gasverteilnetz ist bereits heute gängige Praxis und wird in der Zukunft massiv ausgebaut werden.

Die großen Heizungsbauer arbeiten an neuen gasbasierten Heiztechnologien, die komplett mit CO2-neutralem Wasserstoff betrieben werden können. Kurzum: Gasheizungen bleiben auch für die Zukunft eine sichere und wirtschaftlich sinnvolle Investition.

Der klimafreundliche Energieträger – Erdgas ist der emissionsärmste fossile Energieträger mit den geringsten spezifischen CO2-Emissionen – wird sich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten Schritt für Schritt zum klimaneutralen Gas aus nachhaltigen Quellen wandeln. Und das, ohne dass dabei auf die bewährten Qualitäten Effizienz, Komfort und Sicherheit verzichtet werden muss!

 

 

Weiterführende Informationen

Auf den Webseiten der folgenden Institutionen finden Sie weitere Informationen zum Thema:
 

 

Stand: 23.06.2022

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